Leasing:
Die Gestaltungsmöglichkeiten sind vielfältig: Man unterscheidet zwischen zwei verschiedenen Leasing-Formen, dem Finanzierungsleasing und dem der Miete angenäherten „Operating-Leasing“. Die gebräuchlichste Differenzierung von Leasing-Verträgen erfolgt nach den Kriterien „Dauer“ und „Amortisation“. Daneben gibt es Sonderformen, wie z.B. Sale-and-lease-back, Full-Service-Leasing und kündbare Leasing-Verträge. Für das Mobilienleasing, das nahezu alle Bereiche mobiler Investitionsgüter – ohne grössenmässige Einschränkungen – erfasst, eignen sich am besten fungible Güter, d. h. solche mit guter Weiterverwertbarkeitseigenschaft. Das Immobilienleasing beginnt in der Praxis ab Anschaffungswerten von ca. 3 Mio. CHF. Die Abwägung „Kredit oder Leasing“ ist i.d.R. nicht einfach. Empfehlenswert ist daher, Experten (z.B. Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Anwälte) zu Rate zu ziehen, die bei der Berechnung bzgl. Rentabilität und bei rechtlichen Fragen Unterstützung bieten.
Vorteile von Leasing
- Leasing schont das Eigenkapital.
- Leasing ermöglicht Nutzung von i.d.R. fabrikneuen Gütern ohne sofortige volle Bezahlung.
- Leasing sorgt für Liquiditätsentlastung bei gleichzeitiger Kapazitätserweiterung.
- Laufzeiten lassen sich nutzungskonform mit festen kalkulierbaren monatlichen Leasing-Kosten ausgestalten.
- Die Leasing-Raten sind in der Regel als Betriebsausgaben steuerlich voll absetzbar.
Nachteile von Leasing
- Leasing dient nur als Ergänzung oder Alternative zur Bankfinanzierung, da Leasing-Gesellschaften in der Regel an ihre Kunden ähnliche Bonitätsanforderungen wie Kreditinstitute stellen.
- Die Leasing-Rate ist ein Fixkostenblock, der erwirtschaftet werden muss.
- Eine ordentliche Kündigungsmöglichkeit des Leasing-Vertrages wirkt sich während der Grundmietzeit bilanzschädlich aus, wenn das Leasing-Objekt bei Kündigung innerhalb der Grundmietzeit rückwirkend in die Bilanz des Leasing-Nehmers aufgenommen werden muss.
- Die Kosten einer Leasing-Transaktion können höher sein als die einer Kreditfinanzierung.
Factoring
Factoring ist der laufende Verkauf von kurzfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an eine Factoring-Gesellschaft (Factor) innerhalb kundenbezogener Ankaufslinien, die von der Factoring-Gesellschaft für den jeweiligen Abnehmer vorgegeben werden. Die Forderungen entstehen dadurch, dass das Unternehmen seinen Kunden ein Zahlungsziel und somit einen Lieferantenkredit gewährt. Der Factoring-Vertrag ist rechtlich gesehen ein Kaufvertrag. Der Factoring-Kunde profitiert von der Finanzierungsfunktion (I.d.R. sofortige Auszahlung von 80 bis 90 Prozent der an ihn abgetretenen Forderungen an), Delkrederefunktion (Befreiung vom Ausfallrisiko) und Dienstleistungsfunktion (Bonitätsprüfung, Debitorenbuchhaltung, das Mahnwesen und das Inkasso). Die Factoring-Kosten sind abhängig vom jeweiligen Finanzierungsvolumen. Die Höhe der Gebühr liegt in der Regel zwischen 0,5 und 2,5 Prozent des Rechnungsbetrags. Für den in Anspruch genommenen Betrag sind zusätzlich an den Factor bankübliche Kontokorrentzinsen für die Vorausfinanzierung der Forderungen zu bezahlen. Diesem Aufwand stehen aber Ersparnisse gegenüber, insbesondere durch den Wegfall von Forderungsausfällen und die Verbesserung der Liquidität.
Factoring eignet sich insbesondere dann, wenn ...
- ...es sich bei den Abnehmern um gewerbliche Kunden handelt;
- ...der Debitorenbestand breit gestreut ist;
- ...die Zahlungsfristen maximal 90 Tage betragen;
- ...die der Forderung gegenüberstehende Leistung voll erbracht worden ist;
- ...keine Gegenforderungen existieren;
- ...keine Forderungsabtretung (Zession) oder andere Rechte Dritter bestehen.
Vorteile des Factoring
- Wesentlicher Vorteil ist die Erhöhung der Liquidität durch den Verkauf der Aussenstände und deren sofortige Bezahlung durch die Factoring-Gesellschaft. Der Forderungsbestand sinkt, gleichzeitig steigt die finanzielle Flexibilität.
- Factoring ist ein zuverlässiger Schutz vor Forderungsausfällen, denn mit dem Kauf der Forderung übernimmt die Factoring-Gesellschaft auch das Ausfallrisiko. Ein Wertberichtigungsbedarf von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen tritt nach Eingehung eines Factoring-Engagements innerhalb des Ankauflimits nicht mehr auf.
- Die Übernahme der Debitorenbuchhaltung und des Mahnwesens durch die Factoring-Gesellschaft ermöglicht die Einsparung von Personal- und Sachkosten.
- Die aus dem Forderungsverkauf resultierende Liquidität kann zum Abbau von Verbindlichkeiten genutzt werden. Dadurch wird die Bilanz verkürzt und die Eigenkapitalquote erhöht. Dies trägt dazu bei, das Rating zu verbessern.
Nachteile des Factoring
- Die Factoring-Gesellschaft übernimmt das Inkasso- und Mahnwesen. Dies erfolgt in der Regel im Standardverfahren ohne kundenspezifische Steuerung. Persönliche Beziehungen des Unternehmers zu wichtigen Kunden - die oft Grundlage für eine langfristige und vertrauensvolle Zusammenarbeit sind - können dadurch unter Umständen beeinträchtigt werden.
- Ein weiterer Nachteil ist die mitunter noch mangelnde Bekanntheit dieses Instruments bei den Abnehmern des Factoring-Kunden. Die Zahlung der Forderung an eine Factoring-Gesellschaft kann mit einem gewissen Negativsignal verbunden sein. Die Befürchtung, dass ein Unternehmen, das seine Forderungen verkauft, in finanziellen Schwierigkeiten steckt, ist aber zumeist unbegründet: Nur gesunde Unternehmen können Factoring überhaupt nutzen. Gefährdete Unternehmen würden vom Factor, der auf sein eigenes Risiko achten muss, nicht akzeptiert werden.
- Ein Ankauf von Forderungen ist nur innerhalb des von der Factoring-Gesellschaft vereinbarten Limits möglich.
Interessiert? Verlieren Sie keine Zeit und kontaktieren Sie uns noch heute.